Grazer Startup Barometer 2017

Die Grazer Startup-Szene hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der aktivsten Österreichs entwickelt. Zugleich haben sich die Gründungsvoraussetzungen am Standort in der Wahrnehmung der GründerInnen deutlich verbessert. Das spiegelt sich in den Ergebnissen des Startup Barometer 2017 wider, der jährlich seit 2014 in Zusammenarbeit des studentischen Gründungsvereines IdeenTriebwerk Graz , dem Zentrum für Entrepreneurship und angewandte BWL der Karl-Franzens-Universität und dem Company Builder Up to Eleven durchgeführt wird.

TeilnehmerInnen

160

Bewertung Standort

4,70 (1 bis 7) 🔼

Bewertung Finanzierung

3,53 (1 bis 7) 🔼

Download Grazer Startup Barometer 2017

Seit 2014 untersucht der Grazer Startup Barometer das Stimmungsbild in der Grazer Startup-Szene. Im Zuge dieser Umfrage wurden zwischen 10. Juli und 06. August 2017 160 Personen per Online-Fragebogen zu ihrer Meinung zum Gründungsstandort befragt. Zur Teilnahme aufgerufen waren GründerInnen und Gründungsinteressierte, MitarbeiterInnen von Startups, InvestorInnen, Startup-Consultants und Studierende, die mit ihrem Feedback wichtige Verbesserungspotenziale für den Standort offenlegten.

Bei der Befragung wurden die TeilnehmerInnen zum Thema Standort, ihrer Gründungsmotivation, der Finanzierung ihrer Unternehmen sowie zur Entrepreneurship-Ausbildung befragt. Dabei zeigte sich in wesentlichen Punkten eine deutliche Verbesserung der Wahrnehmung des Gründungsstandortes.

Am deutlichsten zeigt sich die Verbesserung des Gründungsstandortes in der Gesamtbetrachtung der Szene. Graz als Gründungsstandort wird von den Befragten mit durchschnittlich 4,70 bewertet (Skala von 1 bis 7). Bereits zum dritten Mal in Folge ist eine deutliche Steigerung zu den Werten aus den Vorjahren festzustellen (2014: 3,94 / 2015: 3,95 / 2016: 4,53). Auch bei der Finanzierungssituation für Startups in Graz ist mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,53 (Skala von 1 bis 7) eine merkliche Verbesserung festzustellen (2014: 2,57 / 2015: 2,91 / 2016: 3,16).

Für die befragten Personen aus der Grazer Startup-Szene sind hinsichtlich ihrer Gründungsmotivation die Selbstverwirklichung (37%) und die geniale Idee (31%) die bedeutendsten Treiber. Vor allem gehen die Grazer Startups optimistischer in die Zukunft: 54% der GründerInnen trauen sich in den kommenden drei Jahren ein schnelles Wachstum zu. 2016 waren dies nur 47%.

Die Befragten sehen vor allem die hohe Lebensqualität, die aktive Gründercommunity, die Größe der Stadt und die Qualität der Hochschulen und Universitäten als bedeutende Vorteile, um in Graz zu gründen. Als Standortnachteile in Graz betrachten die Befragten unter anderem die internationale Positionierung des Standortes, die Größe der Szene, die Vernetzung zu anderen Städten und die Situation der Infrastruktur sowie die Verkehrsanbindung.

Aus der Untersuchung arbeiteten die Initiatoren folgende drei Vorschläge zur Verbesserung des Gründungsstandortes Graz heraus:

Internationale Strahlkraft zeigen

Die Startup-Szene in Graz benötigt Unterstützung bei der internationalen Vernetzung und sollte ihre lokalen Initiativen internationaler ausrichten, um die Sichtbarkeit von Graz im Ausland als potenzieller Gründungsstandort zu erhöhen. Die internationale Strahlkraft des Standortes Graz sollte einerseits durch erfolgreiche Startup-Städtepartnerschaften (wie am Beispiel Graz/Montclair), aber auch durch internationale Leuchtturmprojekte wie dem Fifteen Seconds Festival oder der Transatlantic Entrepreneurship Academy erhöht werden.

Infrastruktur & Verkehrsanbindung stärken

Graz fehlen wichtige direkte Flugverbindungen zu den großen Startup-Hauptstädten wie Berlin oder London. Eine Stärkung dieser Verkehrsanbindungen stärkt auch den Gründungsstandort. Zudem fehlt den Startups eine zentrale öffentliche Anlaufstelle für Information und Feedback in der Frühphase.

Potenziale fördern & Brücken schaffen

Der Gründungsstandort Graz besitzt hohes Potenzial an qualifizierten MitarbeiterInnen, sollte diese Stärken jedoch besser ausspielen. Mehr Bildungsangebot in Zukunftsfeldern wie der Erforschung von Künstlicher Intelligenz stärkt das Arbeitskräftepotenzial am Standort erheblich. In der Stadt sollten mehr Anreize geschaffen werden, um den Brain Drain zu reduzieren und Expats wieder zurück nach Graz zu bringen.

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Partner

Grazer Startup Barometer 2017 durchgeführt von:

Es freut mich zu sehen, dass sich das Stimmungsbild in der regionalen Startup-Szene von Jahr zu Jahr verbessert und man mitverfolgen kann, wie unsere gemeinsamen Bemühungen am Standort Graz immer mehr Früchte tragen. Als Vertreter der Startup-Szene wollen wir für Gründerinnen und Gründer die nationalen und internationalen Beziehungen weiter intensivieren. Das Vernetzen der kreativsten und motiviertesten Köpfe der Region hilft uns dabei.

Verena Klampferer, MSc.
Präsidentin, IdeenTriebwerk Graz

Die Entwicklung der Grazer Gründungsszene in den letzten Jahren ist beachtlich. Verbesserungswürdig sind der internationale Zugang zu europäischen Gründungs-Hubs (Berlin, London) und eine stärkere Vernetzung mit anderen Startup-Städten in der Region (Marburg, Zagreb, Laibach, Klagenfurt, Triest).

Dr. Matthias Ruhri
Head of Company Builder, Up to Eleven

Wir arbeiten laufend an der Weiterentwicklung des Ecosystems für Startups in Graz. Deswegen ist das jährliche Feedback über den Barometer immens wichtig. Die Grundstimmung ist in Graz optimistisch, trotzdem zeigen sich einige Optimierungspotenziale, an denen wir allerdings schon arbeiten. Unser Ziel ist es, Graz als unübersehbaren Hub für qualitativ hochwertige Startups in der erweiterten Region zu etablieren.

Mag. Bernhard Weber
ZWI Graz, Zentrum für Entrepreneurship und angewandte BWL, Karl-Franzens-Universität Graz

Mein Ziel ist es, Graz weiterhin als Gründungshochburg zu stärken. Dass dafür bereits einiges in Bewegung gesetzt wurde, sieht man zum Beispiel anhand der 674 Förderungen, welche die Stadt Graz insgesamt für heimische Startups ausgeschüttet hat. Umso mehr freue ich mich, dass unsere Taten Früchte tragen, wie die Ergebnisse des heurigen Startup Barometers zeigen: Nicht nur die Wahrnehmung von Graz als Gründungsstandort hat sich auch in diesem Jahr erneut verbessert, die jungen Unternehmen werden auch zusehends optimistischer. Ernst zu nehmen sind natürlich auch die Bedürfnisse der Community, wie beispielsweise der Wunsch einer stärkeren internationalen Wirkung unserer Stadt, auf den wir künftig mit unterschiedlichen Projekten noch intensiver eingehen werden.

Mag. Siegfried Nagl
Bürgermeister der Stadt Graz

Der Startup Barometer zeigt für uns insgesamt sehr erfreuliche Ergebnisse, aber auch das Verbesserungspotential aus der Sicht der Community. Mit unseren Förderungen fokussieren wir uns vor allem auf Grazer GründerInnen. Wir freuen uns, dass unser Angebot immer besser angenommen wird. Im Vorjahr konnten wir 151 JungunternehmerInnen mit einer unserer Förderungen unterstützen. Natürlich sind wir bemüht, Grazer Startups auch bei der internationalen Vernetzung zu unterstützen. Dazu veranstalten wir unter anderem Netzwerkreisen für GründerInnen. Erst letzte Woche waren wir mit einer Gruppe Grazer GründerInnen in Berlin.

Mag.ª Andrea Keimel
Abteilungsleiterin Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung der Stadt Graz
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