Grazer Startup Barometer 2016
In die Grazer Gründerszene kommt Bewegung: Die Wahrnehmung des Gründungsstandortes hat sich im vergangenen Jahr deutlich gebessert. Zu diesem Schluss kommt der Grazer Startup Barometer 2016, der jährlich seit 2014 in Kooperation von Zentrum für Entrepreneurship und angewandte BWL der Karl-Franzens-Universität, dem Company Builder Up to Eleven und IdeenTriebwerk Graz ein Stimmungsbild der Grazer Startup-Szene anfertigt.
TeilnehmerInnen
135
Bewertung Standort
4,53 (1 bis 7) 🔼
Der Startup Barometer verfolgt seit 2014 die Entwicklung der Grazer Startup-Szene aktiv mit. Welche Verbesserungspotentiale bestehen am Standort Graz und was fehlt dem Gründungsstandort? Im Zuge der Umfrage wurde das Gründungsgeschehen in Graz erfasst und analysiert. GründerInnen und Gründungsinteressierte, Startup-MitarbeiterInnen, InvestorInnen und Startup-FördererInnen äußerten sehr lehrreiches Feedback zur Grazer Startup-Szene.
Bei der Befragung gaben von Juli bis August 2016 135 Personen per Online-Fragebogen Auskunft über den Gründungsstandort, Zugang zu Finanzierung, der Ausbildung zum Thema Entrepreneurship an den Grazer Hochschulen und dem Gründerklima in Graz. Dabei haben 79% der Befragten bereits ein Unternehmen gegründet oder beabsichtigen eine Gründung. Gefragt nach der Gründungsmotivation wurde mit 32% die Selbstverwirklichung am häufigsten vor der genialen Idee (29%) und dem selbstbestimmten Arbeiten (24%) genannt.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die gemeinsamen Bemühungen für einen besseren Gründungsstandort erste Früchte tragen. Graz als Gründungsstandort wird von den Befragten mit durchschnittlich 4,53 bewertet (Skala von 1 bis 7). Das ist eine deutliche Steigerung zu den Werten aus den Vorjahren (2014: 3,94 bzw. 2015: 3,95).
Besonders hervorgehoben werden als Standortvorteile von Graz die hohe Lebensqualität, die gut vernetzte Community, die Rolle als attraktiver Hochschulstandort und die Infrastruktur. Bei Nachteilen des Gründungsstandortes sehen die Befragten in Fragen der Finanzierung, dem Zugang zu internationalen Netzwerken und der Bürokratie Verbesserungsbedarf.
Aus der Befragung leiten die Initiatoren drei wesentliche Statements zur Verbesserung des Standortes ab:
Sichtbarkeit erhöhen und gemeinsame Potenziale nutzen
Für den Grazer Gründungsstandort ist und bleibt es wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und vorhandene Synergien bestmöglich zu nutzen. Die mediale Berichterstattung über Aktivitäten und Success-Stories ist deutlich ausbaufähig.
Zugang zu internationalen Netzwerken erleichtern und fördern
Gerade bei den Finanzierungsquellen legt der Startup Barometer den erschwerte Zugang zu Mitteln von Business Angels und (Corporate) Venture Capital am Standort Graz offen. Eine wachsende Inkubatoren- und Accelerator-Landschaft und Veranstaltungen wie die Ventrepreneurship Aula, der Entrepreneurship Exchange und der Startup Spritzer haben es sich zum Ziel gesetzt, diesen Bedarf mittelfristig zu decken.
Kleine Strukturen und Lage zu großen Märkten nutzen
Der Gründungsstandort Graz muss sich seiner Stärken als Kleinstadt im europäischen Vergleich bewusst werden und die Nähe zu Märkten in CEE stärker nutzen.